Die Landkarte ist nicht das Gebiet

“Die Landkarte ist nicht das Gebiet” lautet eine der wichtigsten Vorannahmen im NLP. Voranahmen werden als wahr vorausgesetzt, damit ein Modell oder eine Theorie funktioniert. “Die Landkarte ist nicht das Gebiet” bedeutet, das unsere Wahrnehmungen subjektiver Natur sind und die Realität nur ein geistiges Abbild dessen ist, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen. Demzufolge stimmt auch unser Bild nicht notwendigerweise mit dem Bild anderer Personen überein. Unsere Reaktionen werden nicht durch die Realität bestimmt, sondern durch unsere Bilder, die wir uns davon machen.

Auf Projektmanagement-Aspekte übertragen ergeben sich mehrere Konsequenzen, wenn z.B. Pläne mit den Landkarten gleichgesetzt werden.

  • Ein Plan ist erstmal nur ein Plan. Erstens ist die “Realität” des Planes ja noch gar nicht eingetreten und zweitens kann die Realität dann ganz anders als geplant aussehen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort
    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum“.
  • Der Plan der zukünftigen Realität kann für verschiedene Personen ganz unterschiedlich ausfallen. Ursachen können unterschiedliche Absichten sein, die Personen mit dem Projekt verbinden (Stakeholder-Management ist hier das Mittel der Wahl). Ebenso führen unterschiedliche Meta-Programme und Unterschiede auf den logischen Ebenen zu unterschiedliche Plänen.
  • Selbst wenn nur ein Plan existiert, kann es immer noch unterschiedliche Interpretationen dieses Plans geben. Dementsprechend werden auch die Reaktionen (=Umsetzung) unterschiedlich ausfallen.
  • Die integrierte Projektsteuerung ist ein Weg mit dem Unterschied zwischen Plan und aktueller Situation umzugehen.
  • Berichte sind ebenfalls Landkarten und geben oft nur eine subjektive Einschätzung aber nicht die objektive – sofern überhaupt existent – Realität wieder.

Eine wichtige Aufgabe des Projektleiters unter der o.g. Vorannahme und den beschriebenen Auswirkungen ist es, die Wahrnehmungen und die “Realitäten” der Projektbeteiligten und Stakeholder untereinander und mit den Zielen des Projekts abzugleichen. Dabei sollte er auch berücksichtigen, dass die Wahrnehmungen sich zeitlich entwickeln und sich durch unterschiedlichste Einflüsse verändern können.

So wie NLP u.a. eine Methode ist, die Landkarten – d.h. die Wahrnehmung – zu verändern, ist Projektmanagement eine Methode einen Plan in Ergebnisse umzusetzen.

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